Am Montag-Abend fahren wir von Peking aus mit dem Bus nach Bazhou, Jings Heimatstadt. Ich habe keinen Paß, der liegt auf dem PSB - aber dort wurde mir gesagt, daß ich reisen könne, solange ich nicht fliegen würde. Also, ein neues Abenteuer. Nein - in Bazhou erwartet mich einfach nur Entspannung. Und Jings Mutter, die immer noch viel mehr wie eine Schwester ist und von der ich nicht gedacht hätte, daß ich sie so schnell wiedersehen würde. Und auch jetzt fühlt es sich an, als wäre die Zeit stehengeblieben. Ein Gefühl, daß in diesen zwei Monaten ein ständiger Begleiter ist.
Es ist schon dunkel, als wir mit dem Fahrrad durch die kleinen Straßen am Stadtrand von Bazhou fahren. Ich fühle mich wie auf dem Land. Wir essen Jiao Zi in einem kleinen Restaurant und ich stelle wieder fest, daß die unterschiedlich gefüllten Teigtaschen um so besser schmecken, je kleiner und einfacher das Lokal ist, in dem sie serviert werden. Und selbst zubereitet wurden! Natürlich geht nichts über die hausgemachten Jiao Zi...

Am Dienstag sind wir einfach nur faul...
Am Abend essen wir Grillspieße und gehen zum Karaoke, ich finde es süß, wie Jings Mutter sich in's Zeug legt. Am Mittwoch werden wir von Freunden von ihr zum Essen eingeladen. Sie sprechen eigentlich gar nicht mit mir - naja, vielleicht ist es ihnen ja peinlich... Aber wenn man schon mal die Gelegenheit hat, eine Ausländerin einzuladen, dann tut man das doch einfach! Zumindest sind sie höflicher als manch' andere und ich finde sie ganz nett.
Am Donnerstag fahren Jing und ich mit dem Fahrrad durch Bazhou. Das kommt auf jeden Fall auf meine Favoritenliste. Mit solchen, eigentlich alltäglichen und doch so erfüllenden Momenten können die beliebten Sehenswürdigkeiten nicht mithalten! Wir radeln vorbei an Autos, oder zwischendurch, sind mal die schnellsten und dann doch wieder mittendrin in der zähen Masse der Fahrradfahrer. Und ich lasse das tägliche Leben, das einfache Bazhou, an mir vorbeziehen und auf mich wirken.
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