Mittwoch, 11. Juli 2007

Auf der Mauer


Flüßchen entlang der Stadtmauer

Heute habe ich endlich Zeit und mache mich nach dem Unterricht auf den Weg zur Stadtmauer. Ich wohne nur fünf Minuten Fußweg entfernt und kann sie schon sehen, wenn ich aus dem Tor nach rechts gehe. Nachdem ich an kleinen Geschäften und Restaurants vorbeigegangen bin, überquere ich zuerst die Straße, dann eine Brücke und schlendere durch einen parkähnlichen Streifen, der sich direkt an die erhabene Stadtmauer schmiegt. Hier gehen viele Leute spazieren, alte und junge, mit Kindern oder Hunden. Ich muß durch ein kleineres Tor, um innen einen Aufgang zu finden. Steil geht es hinauf, und schon stehe ich auf dieser riesigen, majestätischen Wand aus Millionen von Steinen.

Dämmerung über der Stadtmauer

Ich frage mich, ob ich es schaffe, an diesem späten Nachmittag ein Mal rundherum zu laufen. Während ich langsam in Richtung Westen gehe, genieße ich die Ruhe - hier gibt es kaum Menschen und ich fühle mich, als flöge ich über die Stadt, denke nach, atme tief durch... Noch habe ich überhaupt keine Ahnung von den Ausmaßen dieses Baus - später weiß ich, daß die Länge insgesamt 14 Kilometer beträgt. Daß ich die an diesem Abend nicht bewältigen kann, ist mir noch nicht ganz klar, als ich nach ungefähr zwanzig Minuten das Südtor erreiche, aber als sich dann die Dämmerung über die Stadt legt und ich nach einer Stunde an der südwestlichen Ecke angekommen bin, gebe ich auf. Es ist spät, ich bin fast allein und gehe lieber zurück. Genug Zeit wird mir für dieses Vorhaben bleiben.

Blick in die Weite. Auf der Stadtmauer

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