Dienstag, 11. September 2007

Letzte Tage in China. Mit Cuihua in Peking.


Cuihua und die Mönche


Ich fahre wieder nach Peking. Mit dem neuen Schnellzug - teurer, aber mit drei statt fünf Stunden wesentlich schneller. Ich habe im gleichen Hostel reserviert - dort steht auch noch mein Rucksack - und habe ein Vierbettzimmer für mich allein. Zuerst finde ich das etwas schade, aber bin dann doch ganz froh, da ich so hin- und her- und aus- und umpacken kann.

Am Montag-Morgen muß ich wieder zum PSB, treffe Cuihua an der U-Bahnhaltestelle und gemeinsam holen wir meinen Paß ab. Mit dem Visum hat alles geklappt, ich bin beruhigt. Und wir können in meine Lieblingstempelanlage gehen! Yonghegong, zum fünften Mal. Oder sechsten?

Nicht allzu viele Touristen sind da. Wir schlendern vor uns hin, schauen uns eine Ausstellung mit Buddhafiguren an. Ich mache ein Photo von Mönchen, die auf einer Bank sitzen. Einer von ihnen, er sitzt ganz rechts, scheint schon sehr alt zu sein. Sein Lächeln, auf einem braungebrannten Gesicht und umrahmt von vielen Fältchen ist einfach bezaubernd. Ich möchte neben ihm sitzen.

Und da sitzen wir, einige Mönche stehen auf und wir kommen mit den beiden in's Gespräch, die auf der Bank sitzen bleiben. Sie kommen aus Tibet, bleiben noch für zwei Monate bzw. Jahre in Peking und sind so ausgeglichen und freundlich! Während um uns herum Photos (von uns) gemacht werden, sind wir in spannende Gespräche vertieft und werden nach Tibet eingeladen...

Wir gehen gemeinsam zum Ausgang, lassen uns zu viert fotographieren und kaufen in einem der vielen Geschäfte eine CD mit Mönchsgesängen. Diese haben mich begleitet, die ganze Zeit über, in den vielen kleinen Tempelchen, die ich gesehen habe. Ich wollte seitdem diese Musik mit nach Hause nehmen - und nun kann ich es, mit Empfehlung!

Und für den Abend sind wir in einem tibetischen Restaurant verabredet.

Tibetischer Tanz


Nach (vor-)letzten Einkäufen im Seidenmarkt fahren wir in den Norden der Stadt, treffen unsere Mönche und bekommen einen Eindruck in die Kultur ihres kleinen Landes. Wir essen mit Yakfleisch gefüllte Teigtaschen und Joghurt aus Ziegenmilch, trinken salzigen Tee und schauen verschiedenen Künstlern bei ihren Gesangs- und Tanzaufführungen zu. Ich kann es gar nicht glauben, daß ich dort sitze - wie schön doch dieser Abschied von China ist, der auf neue Abenteuer hoffen läßt; wie sehr es sich doch gelohnt hat, fünf oder sechs Mal in diesen Tempel zu gehen!

Auch den nächsten Tag verbringe ich mit Cuihua. Es ist so angenehm, mit ihr durch die Straßen zu laufen. Leider vergeht nur die Zeit viel zu schnell... Am Abend essen wir zum letzten Mal Peking-Ente. Zwei ihrer Freundinnen sind dabei und nach einem netten Abend verabschieden wir uns. Auch meine kleine Cuihua wird nach Deutschland kommen, wir werden uns bald wiedersehen.

Und ich fliege am Mittwoch zurück. Mit einem guten Gefühl - China ist nähergerückt und ich weiß, daß ich jederzeit zurückkommen kann. Ich habe hier Freunde und so viel über dieses Land gelernt. Vieles schon im letzten Jahr, aber erst in diesem Sommer ist mir vieles bewußt geworden. Ich fühle mich ein kleines bißchen sicherer in der Sprache, sie klingt viel vertrauter jetzt. Ich bin geduldiger geworden, viel geduldiger. Und toleranter... Ich muß nicht meinen Willen durchsetzen, nicht in jeder Situation auf meiner Individualität beharren, sondern kann mich gelassen, mit einem kleinen Lächeln auf diese andere Mentalität einstellen. Ich verstehe sie viel besser und wenn ich mich auf sie einlasse, nimmt sie mir nichts. Im Gegenteil.

Peking-Ente am letzten Abend

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